Die bedeutende Architektur auf dem Gebiet um Havlíčkův Brod/Deutsch Brod

In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen einige bedeutende Häuser, Kirchen und andere Kulturdenkmäler in Havlíčkův Brod/Deutsch Brod und in seiner Umgebung näherbringen.

Bedeutende Häuser

Konskriptionsnr. 57 DAS ALTE GERICHTSHAUS

Ein städtisches Gerichtshaus aus dem 13. Jahrhundert wurde am Ende des 15. Jahrhunderts umgebaut. Das Haus wurde zu den Häusern mit Braurecht von jeher gezählt. Eine Stadtbrauerei an diesem Haus wurde seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahr 1836 erwähnt. Im 17. und 18. Jahrhundert hatte eine Gaststätte „Zum Goldenen Hirsch“ ihren Sitz in diesem Haus, später wurde es zu einer Militärgarnison. Im Jahr 1891 wurde es im Neubarockstil umgestaltet und dann diente es als Rathaus. Die Stirnseite stammt aus dem Jahr 1913. Beachtenswert ist ein sich im Erdgeschoss befindender Tonnengewölbesaal mit Lünetten und einer Zentralsäule auf einem Bogenviereck mit vier verbundenen Strecksäulchen etwa aus dem 13. Jahrhundert.

Konskriptionsnr. 56 DAS HANUSOVSKY-HAUS

Ein Bürgerhaus im Renaissancestil. Die älteste schriftliche Urkunde stammt aus dem Jahr 1565. Im Haus sind Renaissancegewölbe erhalten, die Stirnseite wurde in den Jahren 1738 und 1862 umgestaltet. Im Maßhaus sind zwei Renaissance-Grabplatten von Ehegattinnen des utraquistischen Dekans Matěj Romenec, die aus der Dechantskirche hierher übertragen wurden, eingemauert. Im Jahr 1862 wurde das Hanusovský-Haus von der Stadtgemeinde gekauft und von 1910 bis 1921 hatte hier das Stadtmuseum seinen Sitz.

Konskriptionsnr. 53 DAS PEŠÍKOVSKÝ-HAUS

In diesem Haus ist der Schriftsteller Josef Eliáš (später Heliades geschrieben) um das Jahr 1575 geboren. Er war ein bedeutender Vertreter der lateinischen humanistischen Richtung in der böhmischen Literatur. Weil er dem utraquistischen Bekenntnis anhing, musste er seine Heimat verlassen und lebte im Exil.

Konskriptionsnr. 51 DAS SUCHÁNKOVSKÝ-HAUS

Ein Haus mit Braurecht wurde im Renaissancestil ausgebaut und in den Jahren 1853-1858 wurde das erste Stadtkrankenhaus in seinem Obergeschoss untergebracht. Seit dem Jahr 1906 betrieb hier Herr Krechler eine Gaststätte, die auch vom Schriftsteller Jaroslav Hašek (1921-1923) während seines Aufenthalts in Lipnice nad Sázavou (Lipnitz an der Sasau) besucht wurde.

Konskriptionsnr. 50 DAS MALINA-HAUS

Das unter dem Namen Malina-Haus bekannte Objekt wurde früher ein Křenkovský-Haus genannt. Das Gebäude im spätgotischen Stil stammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Ende des 16. Jahrhunderts wurde es im Renaissancestil umgestaltet. Im Maßhaus befindet sich ein schönes Rautengewölbe im spätgotischen Stil. Die Stirnseite im Barockstil wird auf das Jahr 1730 datiert.

Konskriptionsnr. 49 DAS HANKOVSKÝ-HAUS

Das Haus wurde später als Dlabačovský-Haus bekannt. Ursprünglich wurde es im Renaissancestil ausgebaut, seine Stirnseite wurde im Jahr 1889 umgestaltet. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Haus von Karel Havlíček Borovský zwei Jahre (1831-33) bewohnt. Er wohnte hier bei Berliš-Jungfrauen zur Untermiete, als er die dritte Klasse an der Hauptschule und die erste Klasse am Gymnasium besuchte.

Konskriptionsnr. 48 DAS BÖHM-HAUS

Die Stirnseite im Renaissancestil stammt aus dem Jahr 1889. Seit dem Jahr 1695 war das Haus in Besitz von Ferdinand Böhm von Loisbach, dem ersten Ehegatten von Katharina Barbara Kobzinová, die zur Gründerin der hiesigen lateinischen Schulen wurde. Sie hat das Haus ihrer Stieftochter Rosina, die Anton Stamitz – den Vater des Musikkomponisten Johann Wenzel Stamitz – geheiratet hatte, (1730) vermacht. Das Haus blieb in Besitz der Stamitz-Familie über vier Generationen.

Konskriptionsnr. 19 DAS HAVLÍČEK-HAUS

Es wurde ursprünglich ein Rolandovský-Haus genannt. Es geht um ein Haus im spätgotischen Stil mit einem erhaltenen Tonnengewölbe im Erdgeschoss. Im 16. Jahrhundert wurde es im Renaissancestil umgebaut. Es zeichnet sich durch einen auffallenden Eckerker mit einem Türmchen aus. Die Stirnseite wurde im Jahr 1871 vom Architekten Franz Schmoranz von Slatiňany im neugotischen Stil umgestaltet. Im Jahr 1832 wurde dieses Haus von einem Kaufmann Matěj Havlíček, dem Vater von Karl Havlíček gekauft. Die Museumsausstellung „Karel Havlíček Borovský – sein Leben und Vermächtnis“ erinnert an Aufenthalte des berühmten Journalisten und Schriftstellers in Brod und zeigt Möbel und persönliche Gedenkgegenstände von Karel Havlíček und seinen nächsten Verwandten. Bemerkenswert ist auch eine bemalte Holzdecke in den Zimmern und im ersten Stockwerk aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts.

Konskriptionsnr. 18 ALTE APOTHEKE

Das Haus wurde ursprünglich „Chmelvodovodský-Haus“ genannt und stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde es mehrmals umgebaut. Bei der letzten Rekonstruktion wurden zahlreiche architektonische Gotik- und Renaissance-Elemente einschließlich Fragmente des gotischen Sattelportals und des Spitzbogens im 2. Obergeschoss entdeckt. Von den archäologischen Funden zeichnen sich verschnittene Kacheln im spätgotischen Stil aus.

Konskriptionsnr. 179 DAS ROMENCOVSKÝ-HAUS

Ein Renaissance-Haus aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war im Jahr 1588 in Besitz von Matěj Romenec, des utraquistischen Dekans und des Assessors des Prager Unterkonsistoriums. Renaissance-Grabplatten seiner zwei Ehegattinnen sind im Erdgeschoss des Hanusovský-Hauses (Konskriptionsnr. 56) eingemauert.

Konskriptionsnr. 176 DAS HAUS ZUM GOLDENEN LÖWEN

Ein Renaissance-Haus aus dem 16. Jahrhundert wurde in der Hälfte des 18. Jahrhunderts im Barockstil umgebaut. Hier wurde die älteste bekannte Gaststätte in Brod, die bereits im Jahr 1559 erwähnt wurde, untergebracht. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist Jan Rudolf Trčka von Lípa, der letzte Nachkomme des mächtigen Geschlechts, in den Zimmern dieser Gaststätte im Jahr 1634 gestorben. Bei der Reparatur des Hauses im Jahr 1972 wurden Stützpfeiler des ehemaligen Laubengangs, von denen ein mittelalterlicher Stützpfeiler beibehalten wurde und nicht vermauert geblieben ist, entdeckt.

Konskriptionsnr. 174 DAS KAŠIČKOVSKÝ-HAUS

Ein Haus, auch Skriban-Haus genannt, wurde am Ende des 16. Jahrhunderts bekannt und in der Hälfte des 18. Jahrhunderts umgestaltet. Vorzeiten beherbergte es in seinen Mauern edle ja selbst königliche Besuche. Es übernachteten hier:

  • Kaiser Leopold I. (1670)
  • Prinzessin Maria Antonia (1670)
  • Kaiserin Eleonora (1679)
  • Kaiser Joseph I. und seine Ehegattin Amalie (1702)
  • Kaiser Karl VI. und seine Ehegattin Elisabeth und Erzherzogin
  • Maria Theresia und Maria Anna (1723)
  • Kaiser Joseph II. (1766)
  • Kaiser Ferdinand I. (1836)

Konskriptionsnr. 169 DAS HAUS ZUM WEIßEN PFERDCHEN

Ein Renaissance-Haus aus dem 16. Jahrhundert, das im Jahr 1662 durch einen Brand vernichtet wurde und nach seiner Renovierung hier eine Gaststätte untergebracht wurde. Das Haus wurde um das Jahr 1780 im klassizistischen Stil umgestaltet.

Konskriptionsnr. 163 DAS JÁCHYMOVSKÝ-HAUS

Die älteste Erwähnung wird auf das Jahr 1559 datiert. Im 18. Jahrhundert diente es als Einkehrgasthaus, das „Zum goldenen Lamm“ genannt wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es von Johann Judmann, von Geburt einem Österreicher gekauft und im Jahr 1850 übergab er es an seinen Sohn Franz. Franz Judmann heiratete Franziska Weidenhoffer, die Liebe von Karel Havlíček.

Konskriptionsnr. 160 DAS REJNOVSKÝ-HAUS

Die älteste schriftliche Urkunde über das Haus stammt aus der Hälfte des 16. Jahrhunderts. Seit dem Jahr 1667 gehörte es einem Zügelmacher Rejnovský, dessen Witwe es der Dechantskirche vermachte. Ein Stadtbürger und Orgelspieler Anton Stamitz kaufte das Haus von dem Kirchengut der Dechantskirche und seine Ehegattin Rosina, geboren Böhm, gebar hier am 17. Juni 1717 ihren Sohn, den berühmten Musikkomponisten Johann Wenzel Stamitz.

Konskriptionsnr. 158 DAS HAUS ZUM SCHWARZEN ADLER

Zum ersten Mal wurde das Haus im Jahr 1626 erwähnt und von jeher wurde hier ein Einkehrgasthaus untergebracht. Im Jahr 1666 erwarb die Gemeinde das Haus in ihr Eigentum und es an Balthasar Leopold Naibyrt vermietete, der zum Landwirt eines gut gehenden Einkehrgasthauses wurde. Es wurde ihm und seiner Ehegattin Judith am 26. Oktober 1673 ihre Tochter Katharina Barbara geboren. Später heiratete sie Thomas Augustin Kobzina und gründete das Gymnasium in Deutsch Brod.

Konskriptionsnr. 157

Die israelische Gemeinde hat einen Raum als Gebetsraum in diesem Haus gemietet. Ende des 19. Jahrhunderts lebten noch 39 jüdische Familien in Deutsch Brod.

Konskriptionsnr. 132 DAS HAUS „ZU KLEINEN BÖCKEN“

Das Haus im Renaissance-Stil ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Werk vom hiesigen Baumeister Thomas Schopper und der prachtvolle Barock-Giebel stammt aus dem Jahr 1738. An der Stirnseite gibt es eine Nische mit einem Dreifaltigkeitsbild und unterhalb der Nische befindet sich eine altertümliche Eisenlampe. Ans Haus knüpft sich eine Sage über einen Bäckermeister, der als Strafe für seine Untreue von einem schwarzen Bock entführt wurde.

Konskriptionsnr. 87 DAS ALTE RATHAUS

Ursprünglich ging es um einen Bau im spätgotischen Stil aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, der nach dem Brand im Jahr 1662 im Renaissance-Stil umgebaut wurde. Im Obergeschoss befindet sich ein großer Saal mit Tonnengewölbe mit Stuckaturrahmen verziert aus dem Jahr 1668. Im Renaissance-Giebel ist eine Statue eines Turmwächters namens „Hnát“ in einer Nische gestellt. Dieser verräterische Turmwächter wollte der Sage nach die Stadt den Bewohnern von Jihlava/Iglau im Jahr 1472 ausliefern. Die Sense ist mit einer lateinischen Schrift „Qua hora nescis“ (Zu welcher Stunde weißt Du nicht) versehen.

Konskriptionsnr. 27 DIE BÜRGERBRAUEREI

Früher gab es hier ein Haus der Herren Bukovský von Hustiřany und in den Jahren 1741 – 1815 diente das Objekt als Sitz des Gymnasiums des Augustinerordens. In den Jahren 1763 – 1767 studierte hier ein tschechischer Wissenschaftler, Philologe, Historiker und Gründer der Slawistik Josef Dobrovský, die größte Person der böhmischen Aufklärung. Im Jahr 1834 wurde das Haus von den über das Braurecht verfügenden Bürgern gekauft und sie ließen ausgedehnte Brauereigebäude in der Umgebung ausbauen.

Konskriptionsnr. 191 DAS BÜRGERARMENHAUS

Im Jahr 1894 schenkte Vojtěch Weidenhoffer, Stadtrat, Fabrikant und Landesabgeordneter ein neues Parterrehaus, ausgebaut auf eigene Kosten auf einer Gemeinde-Brandstätte, Konskriptionsnr. 190 und 191 „den armen Bürgern und Bürgerinnen von Deutsch Brod, sowie auch den Gemeindeangehörigen im Allgemeinen“.

Konskriptionsnr. 188 DAS ALTE PFARRHAUS

Das Haus wurde im gotischen Stil ausgebaut, es handelte sich der Sage nach um ein altes Pfarrgebäude. Im Erdgeschoss gibt es einen großen Saal, der mit einem Gewölbe im spätgotischen Stil abgeschlossen ist.

Konskriptionsnr. 189 KINDERGARTEN UND WAISENHAUS

Das Objekt wurde am 12. September 1891 eröffnet. Das Gebäude wurde zu diesem Zweck auf Grund der Entscheidung der Gemeindevertretung vom 2. Dezember 1888 errichtet. Insbesondere die Stadtsparkasse hatte einen Verdienst an seiner Errichtung, weil sie 3 000 Gulden zuwandte. Die Erziehung wurde den Ordensschwestern des Klosters in Horažďovice anvertraut.

Konskriptionsnr. 173 DECHANEI

Das Barockgebäude der Dechanei stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Konskriptionsnr. 104

In diesem Haus wohnte Bedřich Smetana, Musikkomponist während seiner Studienzeit in Brod in den Jahren 1836 – 1839.

Konskriptionsnr. 139

Die innere Anordnung des gotischen Hauses stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der Renaissance-Giebel ist mit einer Arkade und Bogenmotiven versehen.

Konskriptionsnr. 85

Das Haus war ursprünglich im gotischen Stil ausgebaut. Eins der Häuser, die am mittelalterlichen Verkehrsweg, der zu dem sogenannten Zinnentor (Zubatá brána) an der Hl. Adalbert-Kirche und ins Stadtviertel mit Kleinhäusern genannt V rámech führte, lagen. Im 19. Jahrhundert lebte hier Jan Hulakovský, ein bedeutender tschechischer Forscher und Archivar, der auch in diesem Haus im Jahr 1870 gestorben ist.

Konskriptionsnr. 97

Ein Haus im gotischen Stil liegt am mittelalterlichen Verkehrsweg. Am Haus wurde früher ein Steinkopf eines „Spitzbartmanns“ als Wassermesszeichen, bis zu welcher Höhe der Flusspegel von Sasau (Sázava) bei einem Hochwasser stieg, gestellt. Man ging früher durch ein Gässchen zwischen diesem Haus und dem Haus Konskriptionsnr. 96 mit einem Paar von Schwibbögen zu den Fleischbänken.

Kirchen

MARIÄ-HIMMELFAHRT-KIRCHE

Sie wurde durch einen Deutschritterorden am Ende des 13. Jahrhunderts gegründet. Ursprünglich handelte es sich um einen frühgotischen Bau, der mehrmals umgebaut wurde. Die Barockkuppel wurde im Jahr 1707 emporgezogen.
Ein schöner Hauptaltar im Frühbarockstil stammt aus dem Jahr 1661. Einen Bestandteil der Kirche bildet ein mächtiger viergeschossiger Vierkantturm mit einer Höhe von 52 m und einer der ältesten Glocken in Böhmen namens Wilhelm aus dem Jahr 1335. Zwei andere Glocken tragen Namen Wenzel und Barbara. Eine Merkwürdigkeit stellt auch die altböhmische Uhr mit einem 24-Stunden-Zifferblatt dar.

HL. KATHARINA-KIRCHE

Erste urkundliche Erwähnung der Hl. Katharina-Kirche wird zum ersten Mal auf das Jahr 1319 datiert. Aus ihrer Einweihung schließt man darauf, dass sie als Bergbaukirche im 13. Jahrhundert entstanden ist. Ein ursprünglich gotischer Bau wurde vielmals umgebaut und er nahm seine letzte neuromanische Gestalt in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts an. Das erhaltene Mobiliar stammt aus der Frühbarockzeit.

KLOSTERKIRCHE HL. FAMILIE

Die Klosterkirche wurde in den Jahren 1679 – 1696 ausgebaut und es nahmen an seinem Bau zwei Baumeister Dominik Cannavali und Daniel Měnický teil. Im Jahr 1725 wurde eine Heilig-Grab-Kapelle an der Nordseite der Klosterkirche angebaut. Die Kirche zeichnet sich durch einen einzigartigen Barockinnenraum mit Statuen von Ignaz Rohrbach, dem Schüler von Matthias Braun aus. Ein Autor des Gemäldes Hl. Familie am Hauptaltar und des Gemäldes Die Erziehung der Jungfrau Maria am Hl. Anna-Altar war ein hervorragender Barockmaler Siard Nosecký.

HL. ADALBERT-FRIEDHOFSKIRCHE

Aller Wahrscheinlichkeit nach steht sie an der Stelle der romanischen Kleinkirche, um die sich eine slawische Kaufmannssiedlung Brod befand. Der heutige Bau stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und spätgotische Formen sind mit Renaissance-Elementen zusammengefügt. Um die Kirche herum wurde ein Friedhof, dessen Renaissance-Tor mit einem Stadtwappen eine Jahreszahl-Inschrift 1617 trägt, angelegt. Aus der gleichen Zeit stammen auch Fresken, die an den Kirchenwänden bei der letzten Rekonstruktion entdeckt wurden.

DIE DREIFALTIGKEITSKIRCHE

Die Dreifaltigkeitskirche besteht aus einem sechsseitigen Zentralbau aus den Jahren 1719 – 1720, an dem zwei Flügel im Jahr 1731 angebaut wurden. Der Sage nach sei eine Tulpe mit drei Blüten, die die Heiligste Dreifaltigkeit symbolisierten, im Dechantsgarten angeblich aufgewachsen. Dies gab die Veranlassung zur Errichtung der Kirche, die bis heute eine Zierde der Stadtparkanlage ist. Die dreiseitige Hl. Kreuz-Kapelle wurde an der Stelle des ehemaligen Brünnleins an der Dreifaltigkeitskirche im Jahr 1761 errichtet. Der Sage nach gäbe es im Brünnlein ein heilendes Wunderwasser. Von der Kapelle führte ein sog. Kreuzweg bis zum Kalvarienberg. Es ist nur eine Station – eine Barockkapelle auf diesem Weg erhalten geblieben.

GEMEINDE DER HUSSITISCHEN KIRCHE MIT PFARRGEBÄUDE

Das Gebäude für die Gemeinde der Hussitischen Kirche wurde in den Jahren 1926 -1927, als geistliche Stätte der neuen Tschechoslowakischen Kirche – deren Gottesdienste seit 1920 in der benachbarten Klosterkirche der Hl. Familie stattfanden – ausgebaut. Im Eingang zum Kolumbarium, das einen Bestandteil des Gebäudes bildet, ist ein großes Jesus Christus Gemälde vom akademischen Maler Jan Jůzl gestellt. Das Pfarrgebäude ist mit Porträten der Persönlichkeiten der böhmischen Reformation verziert.

Andere unbewegliche Denkmäler

ŠTÁFL-BASTION

Die Bastion der Stadtbefestigung, die am Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Seit dem Jahr 1957 dient sie als Gedenkstätte zu Ehren des akademischen Malers Otakar Štáfl, dessen Geburtshaus in der Nähe früher stand. In der Ausstellung der Gedenkstätte befinden sich Panorama-Bilder aus dem Leben von Karel Havlíček, die von Otakar Štáfl zu den Feierlichkeiten anlässlich 200 Jahre Gründung des Gymnasiums in Deutsch Brod im Jahr 1935 geschaffen wurden.

KAREL HAVLÍČEK BOROVSKÝ-STATUE

Die Karel Havlíček Borovský-Statue vom Bildhauer Bohumil Kafka aus dem Jahr 1924.

HNÁT-STEIN

In der Brustmauer der Steinbrücke über dem Fluss Sasau (Sázava), die in den Jahren 1852 – 1855 die ursprüngliche Holzbrücke ersetzte, ist ein „Hnát-Stein“ an der Seite von der Stadt eingemauert. Der Sage nach läutete ein Turmwächter von Brod namens Hnát mit einer Glocke am Untertor den Bürgern von Jihlava/Iglau im Jahr 1472 ab, dass sie die Stadt angreifen können. Das Glockengeläut warnte jedoch Bürger von Brod, die den Angriff abgeschlagen haben. Der Turmwächter Hnát wurde von Frauen in den Stadtgraben heruntergestürzt und gesteinigt. Der Stein soll angeblich die Stelle der Hinrichtung des verräterischen Turmwächters markieren.

Konskriptionsnr. 2015 ŠTÁFL-BAUERNHAUS

Ein einzelnes Muster eines mittelalterlichen Bauernhauses rustikaler Art. Ein Haus aus dem späten Mittelalter, dessen ältester Teil auf das 16. Jahrhundert datiert wird, wurde in seine ursprüngliche Gestalt im Jahr 1999 rekonstruiert. Im holz-gezimmerten Baukern wurde eine altertümliche Rauchstube mit oberem Luftloch zur Rauchableitung – dank der das Haus zur Gruppe unserer ältesten erhaltenen Bauten entsprechend der mittelalterlichen Tradition gezählt wird – entdeckt. Es wird angenommen, dass entweder dieses Bauernhaus oder das benachbarte nicht erhaltene Schopper-Bauernhaus einen Sitz des ersten Gymnasiums in Brod – das im Jahr 1735 aufgrund eines Vermächtnisses der edelmütigen Frau Katharina Barbara Kobzinová gegründet wurde – darstellten.

DAS EHEMALIGE KLOSTER

Ein ausgedehntes Klosterareal wurde durch den Orden der Augustiner-Barfüßer in den Jahren 1679 -1733 errichtet. Nach der Auflösung des Augustinerordens diente das Areal seit dem Jahr 1815 als Sitz des Gymnasiums, an dem der Unterricht von Prämonstratensern aus Želiv übernommen wurde. Im 19. Jahrhundert studierte hier eine Reihe von bedeutenden Persönlichkeiten, unter anderem Karel Havlíček Borovský, Bedřich Smetana, Jaromír Rubeš und andere.

KOUDELA-BRUNNEN

Ein Steinbrunnen mit einer Triton-Statue, die eine große Steinschüssel mit Delphin auf ihrem Kopf hält, ist wahrscheinlich ein Werk der Bildhauers J. V. Prchal aus Jihlava/Iglau aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Der Sage nach musste ein hiesiger Bäckermeister Koudela den Brunnen als Strafe dafür, dass er zu kleine Semmeln gebacken hatte, auf eigene Kosten errichten lassen.

PESTSÄULE DER JUNGFRAU MARIA

An der Spitze befindet sich die Statue der Jungfrau Maria vom Siege und auf den Sockeln sind Statuen von Landes- und Stadtschutzpatronen – Hl. Wenzel, Hl. Johann von Nepomuk, Hl. Florian und Hl. Andreas gestellt. In der Nische steht eine kleine Statue der Hl. Rosalia. Die Mariensäule wurde in den Jahren 1702 – 1717 aller Wahrscheinlichkeit nach von G. B. Bulla aus Chrudim errichtet.